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Trauernden Kindern ehrlich antworten

Viele Erwachsene möchten das Thema Tod am liebsten von ihren Kindern fernhalten. Kinder und Tod — das scheint gar nicht zusammenzupassen. Deswegen werden Kinder oft ausgegrenzt, wenn es um das schmerzliche Ritual des Abschieds geht.

Bei Beerdigungen sollen sie nicht dabei sein und das verstorbene Familienmitglied lieber in „guter Erinnerung“ behalten. Das sind alles nachvollziehbare Gedanken. Sie führen jedoch auch dazu, dass der (noch) kleine Mensch später ebenso verkrampft mit dem Tod umgeht wie die Erwachsenen.

  • Seien Sie ehrlich zu Ihrem Kind. Es merkt ohnehin, dass etwas geschehen ist und dass Sie selbst traurig sind.
  • Bauen Sie kein Märchenkonstrukt auf. Akzeptieren Sie jedoch, wenn Ihr Kind den Tod als Schlaf oder vorübergehenden Zustand interpretiert. Das ist für Kinder im Alter von 2 bis 5 Jahren ganz normal.
  • Lassen Sie das Kind mitentscheiden. Wenn es etwas in den Sarg legen möchte, ein Geschenk, eine kleine Freude, dann lassen Sie ihm diese Freiheit.
  • Es ist in Ordnung, dass Sie nicht alle Fragen beantworten können. Auch das dürfen Sie einem Kind ehrlich sagen. Vielleicht kommt ein Geistlicher zum Trauergespräch ins Haus? Das ist eine gute Gelegenheit, auch Kinder Fragen stellen zu lassen, wenn sie es möchten.
  • Auch wir beantworten gerne die Fragen Ihrer Kinder. Ein Bestatter kommt nicht alle Tage ins Haus und sollte genug Zeit mitbringen, um auf Kinderfragen einzugehen. Das gehört in unserem Haus selbstverständlich mit dazu.

Es gibt sehr viele Bücher für Kinder, die den Verlust eines Menschen thematisieren. Eine kleine Auswahl haben wir Ihnen hier zusammengestellt:

Butt, Christian: Warum steht auf Opas Grab ein Stein?
Beerdigungsbräuche. Erklärt von Kindern für Kinder. Fried, Amelie, Gleich, Jacky: Hat Opa einen Anzug an?
Hermann, Inger, Sole–Vendrell, Carme: Du wirst immer bei mir sein
Ringtved, Glenn, Pardi, Charlotte, Lassig, Jürgen: Warum, lieber Tod …?
Varley, Susan: Leb wohl, lieber Dachs